Entstehungsprozess

Rotation und Offsetdruck

Zeitungsdruck erfolgt heute fast ausnahmslos im sogenannten Rollenoffsetdruck. Mit dieser Technik können hohe Auflagen in kürzester Zeit gedruckt werden. Wie das im Prinzip funktioniert, beschreiben wir hier.

Prinzip 1:

Öl und Wasser

Öl und Wasser lassen sich bekanntlich nicht so leicht vermischen und stoßen sich ab. Dieser Eigenschaft macht man sich beim Offsetdruck zunutze.
In unserem Druckprozess beginnt alles mit der Herstellung der Druckplatten aus speziell beschichtetem Aluminium: Mit einem Laser wird die Oberfläche so bearbeitet, dass die belichteten Bereiche Wasser abstoßen, aber Öl anziehen. Bei den nicht belichteten Bereichen ist alles genau umgekehrt.
Der entscheidende Trick liegt nun darin, dass die Druckfarben auf Öl basieren. Die Platten werden hierbei befeuchtet und die belichteten Bereiche nehmen das Wasser nicht an – dafür aber die Ölfarbe.

Dieses Belichtungsverfahren nennt man „Computer to plate“ (CTP). Das Seiten-Layout geht dabei direkt vom Computer auf die Druckplatte. Bei den belichteten Varianten erscheint die Öl abweisende Fläche hellgrau, die Öl anziehende blau. Die blaue Fläche entspricht dem noch zu druckenden Inhalt.

Prinzip 2:

Die Übertragung der Druckfarbe auf das Papier

Der sogenannte Rollenoffsetdruck funktioniert wie in der schematischen Abbildung: Ein Zylinder, das sogenannte Feuchtwerk (1), benetzt den Druckplattenzylinder (2) mit Wasser. Die Druckplatten nehmen Letzteres dann nur an den unbelichteten Stellen auf. Die belichteten und wasserfreien Stellen nehmen wiederum die Farbe des Farbwerks (3) auf. Die Farbe wird anschließend auf den Gummizylinder (4) abgewälzt. Der Gummizylinder bedruckt schließlich die Papierbahn, die zwischen Druckzylinder (5) und Gummizylinder durchläuft.

Prinzip 3:

Wie die Zeitung bunt wird

Vor dem Belichten der Druckplatten geschieht noch ein wichtiger Schritt: Die Druckdatei (ein PDF) wird erst einmal separiert. Dabei wird jede farbige Seite in vier Farben aufgespalten: in Cyan, Magenta, Yellow (= Gelb) und Schwarz (auf Englisch „Key“, was so viel wie „Schlüsselfarbe“ bedeutet). Hinzukommt noch die Farbe des Papiers, das bedruckt wird – in den meisten Fällen ist dies weitestgehend weiß. Druckt man die vier Auszüge wieder übereinander, entsteht somit durch die Überlagerung der vier Farbschichten die bunte Seite aus der ursprünglichen Druckdatei.

Der Offsetdruck

Mit dieser schematischen Darstellung lässt sich das Prinzip des Offstetdrucks darstellen. In Wirklichkeit jagt das Papier allerdings mit einer Geschwindigkeit von bis zu 12,75 Metern pro Sekunde (ca. 45 km/h) durch unsere Druckmaschine.

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der Augsburger Allgemeinen